
Voller Kleiderschrank, nichts anzuziehen: klingt das irgendwie bekannt für Sie?
Es passiert sicherlich vielen Frauen, dass sie auf einen überfüllten Schrank starren und wirklich davon überzeugt sind, rein gar nichts anzuziehen zu haben.
Nur, um sich dann damit abzufinden, immer wieder das gleiche anzuziehen.
Oft erzeugt diese Empfindung eine unmittelbare Lust, shoppen zu gehen (glaubt mir, ich kenne dieses Gefühl nur zu gut!), um diese Leere zu füllen.
Aber nur sehr selten sind eine ausgiebige Shoppingtour oder ein voller Warenkorb in unserem Lieblings-Onlineshop auch wirklich die Lösung des Problems.
Oft erzeugt diese Empfindung eine unmittelbare Lust, shoppen zu gehen (glaubt mir, ich kenne dieses Gefühl nur zu gut!), um diese Leere zu füllen. Aber nur sehr selten sind eine ausgiebige Shoppingtour oder ein voller Warenkorb in unserem Lieblings-Onlineshop auch wirklich die Lösung des Problems.

Voller Kleiderschrank, nichts anzuziehen? Shoppen gehen schafft oft Verwirrung.
Im Gegenteil, die neu gekauften Stücke laufen oft Gefahr, noch mehr Verwirrung zu stiften. Und dann samt Etikett noch für viele Wochen und manchmal sogar für immer unbenutzt zu bleiben.
Die Ursachen für die Unzufriedenheit mit dem Inhalt unseres Kleiderschranks und das Gefühl, nichts Hübsches zum Anziehen zu haben, mögen zwar unterschiedlich sein, haben aber nur selten etwas mit Shoppen zu tun.
In den letzten Jahren, müde davon, mich immer wieder an meiner eigenen, überfüllten Garderobe zu ärgern, habe ich versucht, ein wenig tiefer in das Problem einzudringen und die eigentlichen Ursachen zu identifizieren.
ZEITMANGEL
Die Zeit ist, wie wir wissen, für viele von uns ein grosser Tyrann, und es ist oft deren chronischer Mangel, der uns dazu treibt, immer wieder die gleichen Dinge anzuziehen. Meist die erstbesten Dinge, die wir morgens in unserem Kleiderschrank finden, oder auch einfach die, die wir am Abend zuvor auf den Stuhl gelegt haben.
Selbst ein Minimum an Zeit – 5 oder 10 Minuten können völlig ausreichen – um einen neuen Look zu kreieren, kann grosse Ergebnisse liefern.

Voller Kleiderschrank, nichts anzuziehen: es gibt viele Inspirationsquellen
Dazu gibt es verschiedene Hilfsmittel: Blogs, Youtube-Videos, Influencer, die uns vielleicht sogar ein wenig ähnlich sehen und auch einen ähnlichen Kleidergeschmack haben.
Ein zusätzliches Hilfsinstrument, das ich ab und zu benutze, ist Pinterest (mein Pinterest-Profil mit über 25'000 Followern findet ihr übrigens ganz einfach unter «Notimeforstyle»).
Ich wähle dafür ein Kleidungsstück oder ein Accessoire aus, das ich gerne öfter tragen möchte und gebe im Suchfeld z.B. «rote Handtasche» + «Outfit» ein (das Hinzufügen des Wortes «Outfit» oder auch «Style» ermöglicht es, möglichst viele passende Bilder des in einem Outfit getragenen Objekts zu visualisieren).
Normalerweise ist das Ergebnis eine grosse Vielfalt an möglichen Kombinationen und Outfits, die mit dem Kleidungsstück, das wir vor Augen haben, zusammengestellt wurden.
Darunter ist es dann relativ einfach, jene Kombinationen auszuwählen, die uns am meisten gefallen. Und die wir mit dem, was wir bereits besitzen, schnell und ohne zusätzliche Einkäufe zusammenstellen können.
Manchmal ist meine eigene Outfit-Version am Ende sehr unterschiedlich von dem Bild, von dem ich mich ursprünglich habe inspirieren lassen.
Aber auf jeden Fall bietet mir Pinterest immer wieder viele wunderbare Anhaltspunkte.
SHOPPEN, OHNE DARÜBER NACHZUDENKEN, WIE SICH DAS NEUE STÜCK MIT UNSERER RESTLICHEN GARDEROBE KOMBINIEREN LÄSST
Vielleicht lassen wir uns von einem momentanen Impuls verführen, ein Accessoire in einer sehr ungewöhnlichen Farbe oder eine übergrosse Kunstfelljacke, die wir vielleicht an einer anderen Frau auf der Strasse bewundert haben, zu kaufen.
Und finden uns dann dabei wieder, Dinge nach Hause zu bringen, die am Ende zu nichts anderem passen.
Um sie zu nutzen, müssten wir noch mehr Kleidung kaufen und erzeugen so eine wahre Lawine an weiteren Einkäufen, die zu nichts Gutem führt.
MOMENTANER MANGEL AN INSPIRATION
Jeder, der mehr als 15 Sachen im Schrank hängen hat, hat etwas zum Anziehen, glaubt mir.
Das Problem ist, dass wir oft uninspiriert sind, der Alltag die Vorhand übernimmt und wir nicht wirklich über neue und kreative Outfits nachdenken wollen.
Es gibt jedoch Abhilfe: Zusätzlich zu den bereits unter Punkt 1 (Zeitmangel) genannten Alternativen, empfehle ich zum Beispiel, eigene Moodboards (d.h. Papier- oder virtuelle Pinnwände mit Fotos von Looks, Farbkombinationen und sogar Kunstwerke, Landschaften und Architekturobjekte, die euch inspirieren) zu erstellen.
Von all diesen Inspirationen und Impulsen werden neue Outfit-Ideen relativ schnell an die Oberfläche kommen, ihr werdet es selbst erleben.
Ein weiterer Trick, auf den ich von Zeit zu Zeit zurückgreife, besteht darin, kleine Style-Challenges zu veranstalten, die mich zum Experimentieren mit neuen Looks inspirieren.

IMMER WIEDER DAS GLEICHE KAUFEN (ODER ZUMINDEST ETWAS SEHR ÄHNLICHES)
Das ist ein Fehler, den ich in der Vergangenheit schon oft gemacht habe und den ich manchmal wieder zu machen riskiere.
Wollen wir etwa über die gefühlten 44 Blusen sprechen, die ich in meinem Kleiderschrank hängen habe?
Oder vielleicht über die Tatsache, dass ich noch vor ein paar Jahren eine schwindelerregende Anzahl an Skinny Jeans erreicht hatte, die alle sehr ähnlich waren?
Zum Glück habe ich mich in den letzten Jahren aber stark gebessert, indem ich meine eigenen Ratschläge befolgt habe.
Persönliche “Uniformen” immer wieder prüfen
Natürlich gibt es Kleidungsstücke, Silhouetten und sogenannte «Uniformen», die uns mehr gefallen und auch besser an uns aussehen als andere und die uns ein gutes Gefühl schenken.
Diese persönlichen «Uniformen» mit unterschiedlichen Kleidungsstücken zu replizieren ist auch nicht ganz falsch.

Aber die ständige Wiederholung desselben Outfits kann wirklich teuflisch sein und sich mit der Zeit auch kontraproduktiv für unseren persönlichen Stil und auf unsere modische Kreativität auswirken.
Manchmal ist es gut, ein wenig aus der Routine herauszubrechen oder sich selbst Grenzen zu setzen und sich zum Beispiel ein vorübergehendes Embargo für den Kauf eines bestimmten Kleidungsstücks zu verhängen.
So habe ich zum Beispiel beschlossen, dass ich eine Zeit lang keine neuen Blusen mehr kaufen werde, während meine Anzahl an hübschen Winterkleidern definitiv noch etwas ansteigen könnte.
ZU LANGE AN DINGEN FESTHALTEN, DIE ZU KLEIN ODER ZU GROß, ZU WEIT ODER ZU ENG SIND ODER UNS EINFACH NICHT STEHEN
Obwohl wir gerne glauben würden, dass sich unsere Figur und unser Aussehen im Laufe der Zeit nicht verändern, ist dies leider nur sehr selten der Fall.
Dies gilt auch für diejenigen Frauen, die es schaffen, ihr Gewicht über die Jahre stabil zu halten oder sogar abzunehmen.
Ausserdem: auch wenn einige Dinge noch nicht wirklich aus der Mode sind oder sogar als Klassiker betrachtet werden können, entwickeln sich unser Geschmack und auch ganz allgemein die Linie der einzelnen Kleidungsstücke mit der Zeit immer weiter.
Ein Blazer aus den Achtzigern ist zum Beispiel kaum mit einem aktuellen Blazer «im Achtziger-Stil» zu vergleichen, auch wenn dieser wieder gross im Trend ist.
Aus diesem Grund ist es meist sehr sinnvoll, den eigenen Kleiderschrank zunächst einmal richtig «auszumisten», bevor man überhaupt entscheiden kann, nichts zum Anziehen zu haben und einfach wild drauflos zu shoppen.
Voller Kleiderschrank, nichts anzuziehen? Ich empfehle euch insbesondere, folgende Dinge aus dem Schrank zu entfernen:
- alles, was klein, zu gross, zu weit oder zu eng ist;
- alles, was wir sowieso nie wirklich gemocht haben;
- alles, was wir nicht wirklich schätzen;
- alles, was unsere Stärken nicht so richtig betont;
- alles, was aufgrund der Farbe oder des Schnitts etwas langweilig und aus der Mode erscheinen lässt;
- alles, was wir zuerst von der Schneiderin abändern lassen sollten, bevor wir es tragen können.
Hat sich deine Garderobe auf die Hälfte reduziert? Umso besser!
Was übrig bleibt, besteht nämlich nur noch aus Stücken, die uns wirklich gut aussehen lassen und die wir deshalb auch wirklich anziehen werden.
So müssen wir künftig morgens keine Zeit mehr damit verschwenden, um auszusuchen, was wir auch tatsächlich tragen können und möchten
Hat sich deine Garderobe auf die Hälfte reduziert?
Umso besser! Was übrig bleibt, besteht nämlich nur noch aus Stücken, die uns wirklich gut aussehen lassen und die wir deshalb auch wirklich anziehen werden.
So müssen wir morgens keine Zeit mehr damit verschwenden, um auszusuchen, was wir auch tatsächlich tragen können und möchten.
Meine Winterkleider und meine wenigen Röcke nach der letzten Entrümpelungsrunde
ZUVIEL AUSWAHL
Es stimmt eigentlich schon: Less is More, weniger ist mehr! Wenn wir zu viele Möglichkeiten haben, werden wir uns wahrscheinlich schnell mal überfordert fühlen und keine interessanten Outfits oder coole Kleiderkombinationen mehr kreieren.
Kein Anlass, zu drastischen Massnahmen zu greifen (es sei denn, du fühlst dich sich davon inspiriert), wie z.B. die Capsule Wardrobe, die vor ein paar Jahren in aller Munde war.
Reduziere einfach den Inhalt deines Kleiderschrankes auf jene Kleidungsstücke und Accessoires, die du wirklich gerne trägst und die, um die bekannte Entrümpelungs-Expertin Marie Kondo zu zitieren, auch wirklich «Freude versprühen».

Das wurde mir persönlich nach meinen vielen Entrümpelungsrunden klar, aber auch jedes Mal, wenn ich gezwungen war, mit leichtem Gepäck zu reisen, und nur wenige Dinge eingepackt habe.
Sobald ich die Anzahl an Kleidungsstücken und Accessoires reduziere, fallen mir plötzlich Outfits und Kombinationen ein, an die ich vorher nicht einmal gedacht hatte, weil sie in meinem überfüllten Kleiderschrank gar nicht «sichtbar» waren.
EINKAUFEN FÜR EIN IMAGINÄRES LEBEN
Dies ist einer der wenigen Fehler, den ich normalerweise nicht begehe (fast alle anderen dagegen habe ich dagegen schon ein- oder mehrmals gemacht, ich bin also sozusagen eine Expertin, die aus ihren eigenen Fehlern lernt).
Viele Frauen, auch unter meinen eigenen Freundinnen, gehen jedoch für Gelegenheiten und Events shoppen, die sie gar nicht auf ihrem Programm haben, ganz nach dem Motto «man weiss ja nie», «ich könnte es irgendwann doch noch brauchen», oder auch «wenn die Gelegenheit dann plötzlich kommt und mir fehlt dann das passende Outfit» usw.
Prinzessinnen und Feen
Bei einigen Frauen reicht dieses Verhalten sogar soweit, dass sie noch im Erwachsenenalter immer wieder Ball- und Prinzessinnenkleider kaufen, nur um dann immer wieder auf die alte Jeans und den alten Pullover zurückzugreifen.
Wir leben jedoch in einer Zeit des Überflusses: sollten sich diese rein hypothetischen Ereignisse doch noch ereignen, haben wir noch immer genug Zeit und Auswahl, um uns etwas Passendes zu kaufen, falls wir es nicht schon im Schrank hängen haben!
Aber der Kauf von Kleidung und Accessoires für imaginäre Anlässe ist ein Fehler, den wir absolut vermeiden sollten.
Denn sollte der Anlass doch noch irgendwann stattfinden, werden diese Outfits und Kleidungsstücke nicht mehr so frisch und neu sein, wie wir uns das vorgestellt hatten.
Oder es wird die falsche Jahreszeit sein und wir haben dann andere und vor allem neuere, aktuellere Outfits im Kopf, die uns sowieso besser gefallen.
Um zu verstehen, ob man Dinge für das Leben und die Anlässe, die man auch wirklich hat, kauft, hilft zum Beispiel eine kurze Auflistung der 4-5 häufigsten Anlässe und Lebenssituationen. (Für mich z.B.: Freizeitkleidung; Büro-Outfits; Abendessen mit Freunden in schicken, aber nicht allzu formellen Restaurants; Reisen; Sport usw.) .
Dann können wir checken, ob das, was wir bereits haben, mit diesen Bedürfnissen auch effektiv übereinstimmt.
NUR BASICS ODER, IM GEGENTEIL, NUR TRENDSTÜCKE KAUFEN
Beide Alternativen können zu unbefriedigenden Ergebnissen führen: Im ersten Fall besteht das Risiko, repetitive und langweilige Looks zu kreieren.
Im zweiten Fall besteht die Gefahr hingegen darin, eine unzusammenhängende Garderobe zusammenzustellen, in der sich nichts wirklich mit dem Rest kombinieren lässt.
Auch hier hilft eine Entrümpelung des Schrankinhalts, die Situation näher zu analysieren und Abhilfe zu verschaffen.
Wenn man bereits gute und qualitativ hochwertige Basics besitzt, braucht man eigentlich nur ein paar saisonale und trendige Key Pieces hinzuzufügen, um die eigenen Outfits immer wieder zu variieren und viele modische Looks zusammenzustellen.
Wenn man umgekehrt vor allem trendige Kleidungsstücke besitzt, ist es oftmals besser, die in unserer Garderobe am Häufigsten vorkommenden Farben zu analysieren und dann Dinge zu ersteigern, die zu einer möglichst grossen Anzahl von Kleidungsstücken passen, die wir bereits im Schrank haben.
Eine gute Regel besteht in beiden Fällen darin, zunächst zu prüfen, ob sich der potenzielle Neukauf auf mindestens drei oder vier verschiedene Arten mit dem, was wir bereits im Schrank haben, kombinieren lässt.

ECHTE GARDEROBENLÜCKEN
Ich habe diese Möglichkeit bewusst als letzte aufgeführt, weil sie eher selten vorkommt.
Manchmal aber ist es wirklich so: Der Kauf weniger, ausgewählter Stücke erlaubt uns später, viele andere Kleidungsstücke und auch Accessoires, die wir bereits besitzen, zu nutzen, indem wir die Neukäufe sozusagen als «Bindemittel» verwenden.
In diesem Fall ist Shoppen wirklich die beste Entscheidung.
Aber nicht, bevor wir die Situation wirklich gut analysiert und all das aus unserem Kleiderschrank entfernt haben, was wir nicht wirklich brauchen und uns nicht steht.
Das ist mir zum Beispiel letztes Jahr mit meinen Schuhen passiert: Ich konnte zunächst nicht verstehen, warum ich so selten Kleider trage. Bis ich dann erkannte, dass ich gar kein Kleiderproblem, sondern in Wirklichkeit ein Schuhproblem hatte.
Seit ich mir neue Overknees und Ankle Boots gekauft habe, die gut zu meinen Kleidern und Röcken passen und auch modisch hip sind, trage ich Kleider einfach viel öfter.

War dieser Artikel hilfreich? Speichern Sie ihn auf Pinterest:

Leave a Reply