Ich erhalte immer wieder Fragen, wo man gebrauchte Markenkleidung verkaufen kann. Am besten online, weil der Markt und damit auch die Chancen, unsere Kleidungsstücke und Accessoires auch wirklich zu verkaufen, enorm steigen.
Wenn eine neue Saison naht, sind wir irgendwann mal unweigerlich gezwungen, uns dem immer wiederkehrenden «Saisonwechsel» im Kleiderschrank zu widmen, der für mich immerhin nicht mehr so traumatisch ist, seit ich meine Garderobe drastisch verkleinert habe.
Für mich ist der Saisonwechsel jedes Mal auch eine gute Gelegenheit, meine Garderobe weiter zu optimieren, indem ich jedes Mal wieder Kleidungsstücke und Accessoires ablege, die ich einst benutzt und geliebt habe, die nun aber seit einem oder mehreren Jahren nicht mehr getragen wurden.
Gebrauchte Markenkleidung verkaufen hat viele Vorteile
Dieser Vorgang bietet mir den doppelten Vorteil, dass ich besser verstehe, was in meinem Stil nicht mehr funktioniert und wie ich Fehlkäufe (na ja, zumindest teilweise!) verhindern kann.
Jedes Mal finde ich Designer- oder andere qualitativ hochwertige Kleidungsstücke und Accessoires in meinem Kleiderschrank, die ich verkaufen kann und verschenke jeweils den Rest an jemanden, der es gut gebrauchen kann (wobei ich auch hier den grossen Organisationen, die Altkleidung sammeln, möglichst direkte Kanäle vorziehe).
Der Verkauf von Designer- und weiteren hochwertigen Kleidungsstücken, die wir nicht mehr tragen, hat natürlich zweifellos finanzielle Vorteile, denn der Erlös kann wieder in das Budget für die neuen Einkäufe der nächsten Saison einfliessen, was natürlich nie schadet.
Aber meiner Meinung nach bietet diese Gewohnheit auch noch andere Vorteile, die vielleicht aus wirtschaftlicher Sicht weniger offensichtlich, aber dafür umso wichtiger sind.
Markenkleidung verkaufen hat auch eine therapeutische Wirkung
Sie erinnert uns nämlich daran, dass es immer das Vernünftigste ist, weniger, aber dafür besser einzukaufen – wobei ich unter «besser» vor allem Qualitätsartikel verstehe, aber auch Basics oder besondere Stücke, die unsere gesamte Garderobe aufwerten.
Übrigens sind es später mal gerade diese klassischen Dinge, die gleichzeitig auch modern und zeitgemäss erscheinen und in neutralen oder anderen, klassischen Farben wie Rot gemacht sind, die sich auch nach Jahren mit grosser Leichtigkeit auch verkaufen lassen.
Natürlich sollten wir immer nur das kaufen, was wir auch wirklich lieben, unabhängig davon, ob es die oben genannten Kriterien erfüllt.
Aber der Kauf klassischer und dennoch moderner und zeitgemässer Kleidungsstücke oder Handtaschen und anderen Accessoires in neutralen und anderen klassischen Farben schadet eigentlich nie: Diese Stücke werden nämlich von Anfang an häufiger genutzt und behalten ihren Wert über die Zeit.
So habe ich meine nicht mehr gebrauchten Designer-Handtaschen zu Top-Preisen wiederverkauft
Im Laufe der Jahre habe ich eine beträchtliche Menge an Designer-Handtaschen verkauft.
Ich besass eine endlose Kollektion davon, aber am Ende habe ich immer wieder die gleichen Modelle benutzt. Ausserdem gab es immer wieder ein anderes Modell, die ich gerne gehabt hätte und das ich mir dann auch gekauft habe.
Verkaufen ist etwas, das mir liegt, das irgendwie die Ökonomin in mir weckt. Deshalb habe ich eine Liste mit Tipps und Ratschlägen für all diejenigen erstellt, die ihre Designerstücke und Markenartikel gerne verkaufen möchten:
Erster Schritt: die «Beute» aufteilen
Die Frucht unserer Entrümpelungsaktion oder des Saisonwechsels im Kleiderschrank muss zuerst analysiert und dann aufgeteilt werden.
Und da unsere Zeit auch einen Wert hat, ist es meiner Erfahrung nach ziemlich unrentabel, das H&M T-Shirt, das wir für 9,99 gekauft oder die namenlosen und abgetragenen Hosen verkaufen zu wollen.
Oft ist es völlig nutzlos und wir haben unsere ohnehin schon knappe Zeit umsonst darin investiert.
Konzentriert euch stattdessen auf:
- Designerkleidung und Accessoires, egal ob schon etwas älter – Vintage ist immer in!
- Marken- oder Qualitätskleidung: Materialien wie Kaschmir oder Leder verkaufen sich immer gut.
Zweiter Schritt: den richtigen Verkaufskanal wählen
Nicht alles lässt sich so einfach über die gleichen Vertriebskanäle verkaufen.
Für ausgewählte Handtaschen und Kleidungsstücke von internationalen Marken wähle ich oft den Luxus-Secondhand-Retailer Vestiaire Collective, der viele Vorteile bietet: einen ausgezeichneten Authentifizierungsservice, die Tatsache, dass alle Artikel mit professionellen Fotos veröffentlicht werden (jene, die wir selbst unter professioneller Anleitung von Vestiaire Collective geschossen haben, aber ohne lästigen Hintergrund – das alles lässt die Fotos einfach schick und edel aussehen) und der kostenlose Versand für euch als Verkäuferinnen.
Es hat aber auch ein paar (meiner Meinung nach vernachlässigbare) Nachteile: vor allem die happige Provision, die bis zu einem Drittel des Preises betragen kann.
Vestiaire Collektive wertet Kleidung visuell auf
Es ist aber auch wahr, dass Vestiaire Collective es oft schafft, den Artikel visuell «aufzuwerten»; zudem erlauben es der ausgezeichnete Service und die Authentizitätsgarantie dieser Webseite, den Artikel zu einem viel höheren Preis zu verkaufen, als man ihn anderswo erhalten würde.
Für weniger bekannte Designer und Kleidermarken oder um Provisionen zu vermeiden, kann auch ein Versuch auf einer der vielen spezifischen Facebook-Gruppen, auf eBay oder auf nationalen Portalen.
Diese Portale können vor allem bei preiswerten, aber qualitativ hochwertigen Artikeln eine günstige Alternative darstellen.
Gute Fotos sind unverzichtbar
Ich bin ganz sicher kein geübte Fotografin, aber oft sind gesunder Menschenverstand und guter Geschmack alles, was wirklich zählt.
Auf Verkaufs-Webseiten werden zum Beispiel oft sehr schöne Taschen zum Verkauf angeboten, die jedoch zwischen altem Gerümpel, Hundehaare und anderen unschönen Dingen fotografiert werden oder auf dem schmutzigen, mit Papierstapeln und leeren Verpackungen bedeckten Sofa.
Wer eine Secondhand-Tasche kauft, möchte sich das Objekt seiner Träume so vorstellen, als wäre es bereits seins, also in einem neutralen und hygienisch sauberen, eleganten und möglichst neutralen Kontext.
Ausserdem wird ein Foto, das Unordnung oder sogar Schlamperei suggeriert, mentale Bilder hervorrufen, die für den Verkauf nicht sehr günstig sind.
Dunkle Fotos, die Details des fotografierten Gegenstands verdecken, sollten ebenfalls vermieden werden. Ein wenig Aufwand an dieser Front hilft enorm, unsere einst heissgeliebten Stücke schneller und auch besser zu verkaufen.
Beschreibungen sind unerlässlich
Besser ist es, klare und detaillierte Beschreibungen hinzuzufügen, eventuelle Mängel und Alterserscheinungen aufzulisten und eventuell auch fotografisch hervorzuheben sowie die genauen Masse, die Zusammensetzung usw. anzugeben.
Dies hilft auch, dem potenziellen Verkäufer Vertrauen zu vermitteln und immer wiederkehrende Fragen von vornherein zu vermeiden.
Höflichkeit ist immer angebracht und zahlt sich immer aus
Und zwar selbst beim pingeligsten Käufer.
Leute, die unsere Zeit und Höflichkeit nicht respektieren, sollten hingegen sofort gestoppt werden (solche «Zeitverschwender» sind in der Regel recht leicht zu erkennen).
Achtet auch auf das Packaging
Beim Verkauf machen ein wenig Sorgfalt sowie die Verfügbarkeit der Originalverpackung, eventueller Original-Etiketten und vielleicht sogar der Originalrechnung den Käufer glücklich und können dazu beitragen, den Verkaufspreis deutlich zu erhöhen.
Bei einer klassischen Chanel-Tasche kann beispielsweise die Anwesenheit der Originalverpackung einen Preisunterschied von 300 bis 400 Euro ausmachen.
Füge wenn möglich ein Foto des getragenen Kleidungsstücks oder Accessoires hinzu
Am besten mit einem Killer-Outfit, das perfekt auf den Artikel, den du gern verkaufen möchtest, abgestimmt ist. Auch das hilft oft enorm dabei, mit dem Käufer einen ordentlichen Preis auszuhandeln.
Markenkleidung verkaufen: Klassische und zeitgemässe Mode in neutralen Farben verkaufen sich besonders schnell
Klassische, aber dennoch moderne und zeitgemässe Dinge in neutralen oder klassischen Farben wie Rot lassen sich normalerweise auch nach Jahren noch sehr gut verkaufen.
Es gibt noch viele andere Verkaufskanäle für eure gebrauchten Kleidungsstücke und Accessoires, die ich nicht erwähnt habe, weil ich keine persönliche Erfahrung habe.
Aber ich höre oft Gutes über Flohmärkte, Apps wie z.B. Vinted, Facebook-Gruppen und Online-Foren als mögliche Verkaufsplattformen.
Auch Luxus-Vintage-Läden in eurer Stadt können manchmal eine Möglichkeit darstellen, um eure besten Designerstücke zu verkaufen, wenn ihr sie nicht mehr behalten möchtet – auch wenn hier die Gewinnmarge oft sehr schmal ist.
In der Vergangenheit habe ich meine besten Kleidungsstücke und Accessoires auch gut auf eBay verkauft. Jedoch fand ich fand diese Lösung irgendwie ermüdend und in gewisser Weise auch riskant (Käufer, die sich im letzten Moment in Luft auflösten, usw.).
Für mich ist der Saisonwechsel eine großartige Gelegenheit, von Zeit zu Zeit Kleidungsstücke und Accessoires wegzugeben, die ich nicht mehr verwende.
Gebrauchte Markenkleidung verkaufen hilft, Fehlkäufe zu vermeiden
Mit einem doppelten Vorteil: Ich lerne, was in meinem Kleidungsstil nicht mehr funktioniert und mache somit auch weniger Fehlkäufe.
Besser ist es, eventuelle Mängel klar und detailliert aufzulisten und eventuell zu fotografieren sowie Masse und Zusammensetzung präzise anzugeben.
Dies hilft auch, dem potenziellen Verkäufer Vertrauen zu vermitteln und ständige Rückfragen zu vermeiden.
Möchtest du deine gebrauchte Markenkleidung auch online verkaufen? Dann schau dir dieses Video an (Untertitel aktivieren):
Und hier noch ein paar gute Bücher zum Thema «Guter Stil», die ich in letzter Zeit gelesen habe:
The Style Strategy, Nina Garcia
Choosing the simply luxurious life, Shannon Ables
Financially Chic, Fiona Ferris
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